Die Rolle der Eltern
In einem Spielraum kann der Erwachsene das Kind durch die vorbereitete Umgebung und seine beobachtende Rolle "neu" kennenlernen. Die Möglichkeit in ihrem eigenen Tempo zu sein gibt den Kindern Raum für Eigeninitiative und eigene Herangehensweise, die im Alltag oft übersehen werden oder keinen Platz haben, weil dafür mehr Zeit und Geduld nötig ist, als im Alltag da ist.
Der Erwachsene hat die nicht einfache "Aufgabe", das Kind in seinen Aktivitäten nur zu beobachten. Manchmal ist es vielleicht auch nicht einfach, dem Kind beim „Fehler machen“ zuzuschauen und ihm die Zeit für seine selbständigen Versuche zu lassen. Durch das Beobachten können die Eltern die Selbständigkeit und Autonomie ihres Kindes entdecken und viele Eltern lernen im Spielraum eine neue Seite ihres Kindes kennen, eine neue Art des Umganges miteinander, die in den Alltag mitgenommen werden kann.
Der Erwachsene sollte dem Kind mit Trost und Nähe zur Seite stehen, wenn ein Missgeschick passiert ist. Durch seine Aufmerksamkeit am Rande des Geschehens, durch beschreibende und bestätigende Worte und ohne Eingreifen in das Spiel, schenkt er dem Kind Zeit und Raum zum Ausprobieren, Vertrauen in seine Entwicklungsmöglichkeiten und zeigt ihm vor Allem auch, dass es für den Beobachter wichtig ist und wert beobachtet zu werden.
Ein Spielraum soll auch ein Platz zum "Genießen" des Kindes sein. Aber das gelingt nur, wenn man bereit ist abzuwarten und wahrzunehmen. Nur allzu leicht stört und zerstört man durch Eingreifen in das Spiel die Eigenaktivität und gibt dem Kind das Gefühl, dass es etwas nicht kann, oder seine Versuche nicht richtig sind, und nur der Erwachsene eine gute Lösung hat.