von Claudia Rabl

Zuschauen lernen

nach Magda Gerber:
Babys "kommunizieren" schon von Geburt an! Wenn die innere Einstellung der Eltern ist: " Ich weiß nicht von selber, was du brauchst, bitte zeig es mir", (was ja die Bereitschaft voraussetzt genau zu beobachten) dann wird das Baby lernen, Ihnen kleine Zeichen zu geben und es wird sich ein "Dialog" entwickeln.

Gehen die Eltern aber nur von ihrer Interpretation der Schwierigkeiten, die das Baby hat, aus, dann kann es sein, dass das Kinde "verlernt", angemessene Reaktion auf seine Bedürfnisse zu erwarten und statt dessen lernt anzunehmen, was die Eltern ihm anbieten. Das ist der Unterschied zwischen verstanden Werden und missverstanden Werden. Verstanden werden führt zu Sicherheit, Vertrauen und Selbstvertrauen. Missverstanden Werden erzeugt Zweifel, sowohl in einem selbst wie auch in die eigene Wahrnehmung.

Wie können wir lernen unser Kind eher zu verstehen?? Die Antwort lautet: MEHR ZUSCHAUEN, WENIGER TUN!!

Ist das ein einfacher Prozess? Überhaupt nicht!

In unserer Gesellschaft werden wir nur darauf gedrillt, permanent aktiv zu sein. Und wenn man das nicht ist, dann tut man wenigstens so, als wäre man aktiv. Man muß so tun, als wäre man sehr beschäftigt, weil Aktivsein als tugendhaft gilt. Nichtstun gilt als Faulheit und das wird nicht besonders geschätzt. Fast niemand spricht über ACHTSAMKEIT und AUFMERKSAMKEIT. Je mehr wir tun, umso geschäftiger sind wir und umso weniger aufmerksam sind wir in Wirklichkeit.

Wenn Sie eine Weile damit verbringen, still im selben Zimmer zu sein, während Ihr Kind sich allein beschäftigt, ohne mit ihm zu spielen, ihm etwas beizubringen oder sich sonst um es kümmern zu wollen - einfach nur erreichbar sein - wird sie dies für die Bedürfnisse Ihres Kindes, sein Tempo und seine Eigenart viel empfänglicher machen. Das hört sich vielleicht einfach an, aber in Wirklichkeit ist es sehr schwierig. Sie müssen die Geduld und die angemessene innere Haltung erst entwickeln.

Warum ist das Zuschauen so schwierig? Weil wir die Tendenz haben zu sehen, was wir schon "wissen", woran wir glauben, statt das, was vor unseren Augen geschieht. Theoretisch müssten Sie sich erst leer machen: Sie müssten beiseite lassen, worauf Sie für Ihr Kind hoffen und was Sie besonders besorgt macht - mit anderen Worten, was sie gerne sehen würden und was Sie zu sehen fürchten.....

Wir müssen lernen so zu sehen wie ein Baby - GANZ NEU!!

 

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