von Claudia Rabl

Über das Weinen

...und was es mit Erwachsenen macht

Der Grund dafür dass Babys oft weinen ist, dass sie keine andere Möglichkeit, haben sich auszudrücken. Gerät also etwas in Schieflage hat ein Baby keine Alternative zum Weinen um seiner Umgebung klar zu machen, "hey, ich brauche was!" .

Die einfach Auslöser kindlichen Weinens sind bald abgeklärt: ist die Windel nass, hat das Baby Hunger oder Durst, ist ihm kalt oder zu warm? Wenn all das in Ordnung gebracht wurde und sich das Kind noch immer nicht beruhigt, kommt beim Erwachsenen die große Ratlosigkeit, was ist los? Wir nehmen das Kind auf, schaukeln es, lenken es ab, kaum wieder abgelegt fängt es wieder zum Weinen an. Hier einige Gedanken zur inneren Haltung zum Tragen:

- wenn du dein Kind aufnimmst um es so schnell wie möglich wieder abzulegen, weil du eigentlich etwas ganz anderes tun möchtest, wird das keine gute Lösung sein. Das Kind wollte für einen Augenblick in entspannter Weise echten Kontakt zu dir aufnehmen und wird, wenn das nicht passiert, weiter danach verlangen.

- wenn du dein Kind aufnimmst, weil du sein Weinen nicht ertragen kannst, weil es keine Sekunde weinen darf, weil du immer da sein musst, weil du sonst vielleicht glaubst, keine gute Mutter/Vater zu sein, gehst du auch an dem Bedürfnis deines Kindes vorbei.

- nimm dein Kind auf um mit ihm einen Augenblick der Nähe und Vertrautheit zu GENIESSEN, einen Moment indem es seine Kräfte sammelt um anschließend wieder einige Zeit für sich sein zu können. Oft reicht ein kurzer Moment um in deinen Armen in Beziehung mit dir zu sein, eingehüllt, gehalten zu werden, sich zu versichern, dass du da bist und bleibst.

Ehrliches Interesse an dem Problem das besteht, ohne sofort eine Lösung anzubieten zu können, ist vielleicht auch einen Gedanken wert. Die Menschen sollten viel mehr mit ihren Kindern, schon mit den Babys, reden, schon die Kleinsten fragen, was denn los ist. Wenn das Baby auch nicht antworten kann, so hört es doch die Zuwendung und das Interesse in der Stimme des Erwachsenen, für den das Stellen einer solchen Frage auch ein Innehalten und Wahrnehmen des Kindes sein kann.

Säuglinge brauchen viele positive Erfahrungen um sich wohl zu fühlen. Kinder die in den ersten Wochen ihres Lebens immer wieder aufgenommen wurden wenn sie weinten, weinten mit 10 bis 12 Monaten weniger als die Kinder, die nicht verlässlich aufgenommen wurden. Soviel zu dem Märchen dass, nehmen wir ein Kind zu oft auf, es verwöhnt und "verzogen" sein wird. Nimmst du dein Kind aber mit den oben erwähnten Gedanken im Kopf auf, besteht kein Grund zur Sorge. Ein Kind beschäftigt sich mit Freude allein!

 

Fortsetzung folgt.....

 

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